(Erfahrungsbericht) Nintendo Switch – Auspacken und spielen

Gestern am 3.3.2017 war für viele Nintendo Fans ein Feiertag. Nintendo hat ihre neue Konsole mit dem Titel “Switch” auf den Markt gebracht. Wer eine vorbestellen konnte hatte Glück und konnte diese gleich in den Händen halten, andere mussten unter Umständen eine ganze Weile warten.

 

Lange Schlangen in Japan

In Japan haben sich an den Elektronikläden lange Schlangen gebildet. So sollen die Schlangen teilweise bis um die Häuserblocks herumgegangen sein. Wer allerdings keine Konsole vorbestellt hatte musste teilweise sehr viel Glück haben noch eine vom Lagerbestand bekommen zu können.

Auspacken und einschalten

Als Nintendofan ist meine Konsole gestern per DHL angekommen. Ich hatte glück und konnte diese vorbestellen zusammen mit der limierten Auflage von “The Legend of Zelda – Breath of the wild”.  Anders als bei den vorherigen Konsolen von Nintendo musste man nicht erst einmal wieder Platz schaffen, die alte Konsole abbauen, Sensorleisten deponieren und großartig Kabel verlegen.

Die Konsole besteht aus einem Tablet, dessen Controller links und rechts befestigt werden können. Im Prinzip kann man somit schon direkt mit dem Spielen loslegen. Wer die Konsole auch gerne am TV-Gerät bedienen möchte baut ein Dock auf, wo lediglich ein HDMI Kabel und ein Stromversorgung platz finden muss. Bei mir hat diese bequem Platz direkt neben der Wii U gefunden.

Die erste Inbetriebnahme hat gerade mal 5 Minuten gekostet. Man benötigt den WLAN Schlüssel und wenn man auf den Nintendo eShop zugreifen möchte sollte man die Zugangsdaten seines Nintendo Kontos parat haben.

Der Homescreen ist nichts was man von der Nintendo Wii oder der Wii U kennt sondern wesentlich übersichtlicher gestaltet und sehr aufgeräumt. Im unteren Feld werden die Hauptmenüpunkte wie Neuigkeiten, den eShop, ein Fotoalbum oder die Einstellung angezeigt. Die installierten oder verfügbaren Spiele sind im oberen Bereich zu sehen.

Auf wackeligem Fuß

Im Internet gibt es zahlreiche Berichte über einen wackeligen Standfuß an der Nintendo Switch. Leider ist der Standfuß tatsächlich nicht sonderlich gelungen. Er eignet sich für ebene und gerade Oberflächen. Ein entspanntes Spielen, indem man die Konsole auf dem Sofa oder auf dem Bett abstellt, ist so entspannt, wie es die Werbevideos zeigen, eher nicht möglich. Dies macht unserer Meinung allerdings nichts, denn die Joy-Cons, wie die Controller genannt werden, können links und rechts an der Switch befestigt werden, so dass diese in die Hand genommen werden können.

Die Joy-Cons halten allerdings fest an der Konsole und wackeln bei der vorliegenden Ausgabe nicht.

Wer allerdings einen festen halt im Dock erwartet der muss ebenfalls ein bisschen enttäuscht werden. Dort ist es möglich die Switch hin und her zu kippeln. Dies machte beim Testen allerdings keine Probleme, denn sobald diese im Dock ist wird vom Sofa aus gespielt und die Konsole an sich wird nicht weiter angefasst.

Leider kam es während der Spielrunden ab und an mal zu dem ein oder anderen Synchronisierungsproblem zwischen den Joy-Cons und der Switch. Dies führte dazu das ich geradewegs mit Link in ein Gegnerlager gelaufen bin und diese mich sehr sparsam und reserviert angeguckt haben. Ich habe versucht die Probleme nachzustellen und diese passieren scheinbar tatsächlich dann wenn man die Sicht zwischen den Joy-Cons und der Konsole verdeckt, sprich die Hand vorne auf die Kontrollelemente legt. Nintendo hat kürzlich auf ihrer Webseite einen Hinweis veröffentlicht indem es heißt man soll die Switch auch nicht direkt neben WLAN Access-Points oder beispielsweise Fernsehern stellen, da diese die Signalübertragung stören können. Bewusst über diesen Umstand ist das Problem allerdings anschließend auch nicht mehr aufgetreten.

Spielspaß vs Grafikleistung

Nintendo hat mit der Switch und The Legend of Zelda – Breath of the wild wieder einmal gezeigt das Spielspaß nicht unbedingt durch Grafikleistung erzeugt wird. Das die Switch keine 4k oder keine 1080p nativ schafft fällt kaum auf sobald man im Spiel gefesselt ist. Im angedockten Zustand wird das Bild in 900p gerendert und auf 1080p hochskaliert, im mobilen Modus steht das Bild in maximalen 720p zur Verfügung, was für eine mobile Konsole vollkommen ausreicht. Nintendo hatte sich bereits mit der Wii von einem Leistungswettbewerb mit Sony und Microsoft verabschiedet und auf eigene Lösungen konzentriert.

Auch die Joy-Cons, die ich anfangs für meine riesigen Hände als für zu klein empfand, lassen sich gut bedienen. Ich werde in nächster Zeit nicht zu einem Pro-Controller greifen.

Die Umschaltung zwischen mobilen und gedockten Modus verlief im Test so gut wie nahtlos und im mobilen Modus hält der Akku bis zu 3 Stunden für Breath of the wild.

Spiele Lineup

Das Lineup in diesem Jahr ist durchaus interessant anzusehen. Zwischen den Nintendo Klassikern haben sich auch Third-Party Entwickler sowie unabhängige Studios dazu geäußert gerne für die Konsole entwickeln zu wollen. Hier gibt es einen kleinen Auszug von ein paar Titeln, die erschienen sind oder noch erscheinen werden. Eine vollständige Liste findet ihr auf Nintendo.de.

  • The Legend of Zelda – Breath of the Wild
  • 1-2 Switch
  • Fast RMX
  • Snipperclips
  • Super Bomberman R
  • Just Dance 2017
  • The Elder Scrolls V: Skyrim

Preis/Leistung

Die Nintendo Switch liegt mit ihrem Preis von ca. 330€ über der psychologischen 200€ Marke. Die Konsole wird von Nintendo allerdings ohne Spiele ausgeliefert. Als Käufer muss man dort noch einmal für 40€ – 70€ in die Tasche greifen, insofern man sich nicht mit kleineren Spielen für 6€ – 10€ zufrieden geben möchte. Wer mit den Joy-Cons nicht zufrieden ist muss außerdem noch ca. 70€ für einen Pro-Controller ausgeben.

Wer hofft die kleine Konsole auch noch als Mediaplayer bzw. Streamingbox für Netflix und Amazon nutzen zu können, wird hier leider enttäuscht. Nintendo hatte angekündigt zum Start der Konsole solche Anwendungen noch nicht zu unterstützen, allerdings wird nicht ausgeschlossen das diese doch irgendwann einmal kommen.

Bis zum Herbst wird Nintendo außerdem den online Service noch kostenlos zur Verfügung stellen. Anschließend sollen Dienste wie Multiplayer 25€ im Jahr kosten.

Fazit

Nintendo hat es geschafft in der Konsolenwelt im positiven Sinne einen Sonderling zu erschaffen und sich abzusetzen. Die Switch ist sehr gut verarbeitet und ein hochwertiges Stück Technik. Anders als bei der Konkurrenz weiß Nintendo wie man junge und ältere Spieler locken kann. Die Nintendo Switch möchte in dem Sinne nichts richtig sein, weder eine Heimkonsole noch eine mobile Konsole, und das ist auch gut so.

Ganz wichtig ist außerdem das sie sich nicht hinter der Konkurrenz von Microsoft und Sony verstecken muss sondern kann auf ihre ganz eigene Art mithält. Wer also eine Heimkonsole sucht, die gleichzeitig mobil sein kann und gleichzeitig für Partys, soziale Events oder für die Familie tauglich ist, ist mit der Nintendo Switch tatsächlich gut beraten.

 

Bilder: Nintendo, ISN Radio

Quellen: www.nintendo.de

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