Det blir aldrig som man tänkt sig – Es wird nie so wie man es sich vorgestellt hat.
Alles kommt anders, als man denkt
Eigentlich habe ich mir Kopenhagen ganz anders vorgestellt. Ja klar eine Großstadt, viel Lärm, viele Leute. Aber irgendwie wurde dann doch alles anders als ich dachte. Doch nun erstmal von Anfang an.
Die Reiseplanung
Alles begann mit dem Gedanken, mal wieder etwas Neues zu erleben. Lidl bot gerade günstige Flixbustickets für 10 Euro an, gültig in ganz Europa. Schnell waren 2 Tickets gekauft, dann kam die Überlegung wohin geht es. Da die Einschränkung bestand, dass es nur als Direktfahrt gilt, fiel schnell Kopenhagen ins Auge, immerhin muss man sagen, war die Fährüberfahrt auch gleich mit im Reisepreis inbegriffen. Die Reise dahin gebucht, aber dann die Frage, wo übernachten? Hotel eindeutig zu teuer, also Hostel. Hostels gibt es in Kopenhagen wie Sand an Meer, da war es gar nicht so einfach das passende zu finden. Ich habe mich dann für ein Hostel entschieden, welches direkt in Bahnhofnähe liegt. Direkt über die Webseite der Meininger Hostelkette das Hostel gebucht, samt Frühstück und Lunchpaket. Insgesamt hat das ganze für 2 Übernachtung im 10 Bett Zimmer 72 Euro gekostet, ein Preis mit dem man sehr gut leben kann. Bezahlt werden sollte bei Ankunft und es wurde direkt darauf hingewiesen, dass nur Kreditkarte akzeptiert wird und kein Bargeld. Also gut, wenn man eine hat, die skandinavischen Länder sind was die Kartennutzung angeht, sowieso weiter als wir in Deutschland. Das sollte sich auch im weiteren Verlauf herausstellen.
Dann kam die Frage auf, was unternimmt man an einem Tag in Kopenhagen, was kann man dort überhaupt schaffen. Ich schaute bei verschiedenen Seiten nach den Attraktionen und ich muss sagen, es gibt viel zu sehen. Viel zu viel, um dort nur so kurz zu sein. Und immer wieder stieß ich auf die Copenhagen Card. Die Copenhagen Card ermöglicht den kostenfreien Zutritt zu über 80 Attraktionen, verschiedene Rabatte und die Nutzung des Nahverkehrs in der Tarifzone 1-99. Ganz Kopenhagen und der Umkreis ist in verschiedene Tarifzonen eingeteilt, die Tarifzone 99 gilt noch weit außerhalb von Kopenhagen. So war auch der Besuch von Attraktionen möglich, die weiter entfernt liegen. Die Copenhagen Card wird für 1, 2, 3 oder 5 Tage angeboten. Für einen Tag habe ich 54 Euro bezahlt, ein durchaus fairer Preis wie ich finde. Was ich im Endeffekt gespart habe werde ich Euch noch verraten.
Natürlich lohnt sich für so eine Kurzreise kein Koffer, also musste auch noch ein Rucksack her. Da zur Zeit das Wetter ja ganz annehmbar ist, gibt es zur Zeit bei den einem oder anderem Discounter günstige Reiserucksäcke. So einer musste dann auch sofort gekauft werden, 45 Liter glaube ich hat meiner jetzt, mit extra Taschen, Sitzkissen, Handyhalter, Trinkflaschentasche. Und das ganze für 15 Euro. Die Reise konnte also losgehen.
Die Reise
Etwas Stress gab es schon beim Start, denn der Flixbus hatte fast eine halbe Stunde Verspätung und die Fähre legt immer pünktlich ab. Aber irgendwie schaffte es der Fahrer dann doch noch pünktlich zum Hafen und selbst die Fähre hatte Verspätung, so hat sich das einfach wieder ausgeglichen. Die Fährüberfahrt nach Gedser hat auch nicht wirklich lange gedauert, das Wetter zeigte sich zwar nicht von der besten Seite, immerhin gab es starken Wind und viel viel Nebel. So blieb nichts anderes übrig, als sich innerhalb der Fähre aufzuhalten. Über die Preise der Fähre kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen, hier mal ein paar Beispiele:
– 2 Bratwürste mit Pommes: 8,05 € (DKK 59,95)
– 1 Portion Pommes: 4,02 € (DKK 29,95)
– 1 Kaffee (oder auch Cappuccino, Cafe Latte): 4,66 € (DKK 37,75)
Inwieweit die Preise gerechtfertigt sind oder nicht, kann ich hier und jetzt an dieser Stelle natürlich nicht beurteilen. Da ich die Preise aber ziemlich übertrieben fand und vorgesorgt hatte, blieb mir ein Einkauf auf der Fähre erspart. Nach nicht ganz 2 Stunden Fährfahrt sind wir in Gedser gestrandet und uns erwartete doch tatsächlich die Sonne. Die restlichen 155km bis zum Kopenhagener Bahnhof vergingen recht schnell. Gegen 17 Uhr erreichten wir dann den Bahnhof. Da ich die Copenhagen Card online bestellt hatte, war mein erster Anlaufpunkt eine Ausgabestelle am Hauptbahnhof. Eigentlich sollte die Anlaufstelle schon geschlossen sein, aber ich hatte Glück und konnte so meine Karte in Empfang nehmen. Danach ging es erstmal ins Hostel. Der Weg war schliesslich nicht weit, wenn man sich auskennt. Normalerweise sollten es nur 5 Minuten Fussweg sein, ich brauchte irgendwas um die 15 Minuten, bis ich mich durch die ganzen Straßen zurecht fand. Leider gab es bei der Copenhagen Card keinen Stadtplan dazu, so kann man mittlerweile froh sein, dass die Inklusive Gigabyte beim Roaming mittlerweile mitgenutzt werden können.
Das Hostel
Im Hostel nach einem Irrweg angekommen, hiess es erstmal warten. Das Hostel ist gut besucht, kein Wunder Bahnhofsnähe, Nähe zum Tivoli Garden, was möchte man mehr. Das Bezahlen, wie ich schon sagte, funktioniert per Kreditkarte und zwar alles was man in diesem Hostel auch kauft, wie Trinken, Zahnbürste/Zahnpasta, alles bezahlt man mit Kreditkarte. Ich bekam meine Keycard mit Zimmernummer und sogar Bettennummer. Immerhin hatte ich ja in einem 10 Bett Zimmer gebucht. Auch die Frühstückszeiten wurden mir mitgeteilt und da ich ein Lunchpaket gebucht hatte durfte ich auch noch zwischen 2 Variationen wählen, einmal Hühnchen und einmal Vegetarisch. Ich entschied mich mal für das vegetarische. Das Zimmer war schnell gefunden und auch mein Bett, ich hatte Glück es war eines der unteren. 5 Doppelstockbetten waren in dem Zimmer untergebracht, ähnlich wie bei der Bundeswehr auf einer Stube würde ich fast sagen, nur da sind es weniger Betten. Ein geräumiges Badezimmer war im Zimmer auch noch vorhanden inkl. Dusche und die notwendigen Pflegeartikel wie Seife, Haarshampoo und Duschgel. Nach einem kurzen Rundblick schnell noch das Bett bezogen und dann ging es auf in die erste Attraktion.
Der Tivoli Garden
Die 24 Stunden der Copenhagen Card starten erst sobald man das Datum und die erste volle Stunde einträgt. Da es gerade mal kurz nach 19 Uhr und es noch recht warm war, so um die 23 Grad, wollte ich den Rest des Abends nutzen um mir den Tivoli Garden anzuschauen. Der Tivoli Garden in Kopenhagen ist ein Erholungs- und Vergnügungspark mitten in Kopenhagen, er befindet sich in der Nähe zum Hauptbahnhof. Der gesamte Park hat eine Fläche von 8,3 Hektar, es gibt dort verschiedene Restaurants, Parkanlagen, Achterbahnen und andere Fahrgeschäfte. Immer mal wieder treten auf einer Bühne verschiedene Künstler auf, es stehen Sonnenliegen auf den Grünflächen oder es finden sich auch immer mal wieder Sitzplätze.
Der Eintritt für den Tivoli Garden beträgt 130 DKK (ungefähr 18 Euro). Da ist aber nur der Eintritt drin und noch keine Fahrgeschäfte. Die Fahrgeschäfte kosten zwischen 1-4 Einzelticket. Ein Einzelticket kostet 25 DKK (um die 3,57 Euro). Ich habe mir mal den Preis der Daemon Achterbahn angeschaut, diese hat ihre Strecke teilweise über den Geschäften, beinhaltet 3 Inversionen, Looping, Immelmann und Zero-g-Roll. Die Fahrzeit beträgt 1min 46Sekunden und die max. Beschleunigung schafft es auf 4G. Für diese Attraktion musste man 3 Einzeltickets bezahlen also 75 DKK ( ~ 10,71 €), wollte man noch eine VR Brille dazu, dann kamen nochmal 25 DKK oben drauf. Also um das volle Erlebnis zu erhalten hat man nicht ganz 15 Euro für eine Fahrt bezahlt. Das war dann doch entschieden zu teuer. Aber auch ohne die ganzen Attraktionen konnte man in den Parkanlagen sich gut erholen. Als der kleine Hunger gerufen hat, musste ich in den sauren Apfel beissen und mir was zu essen kaufen. 90DKK für 1 Burger, Pommes und 1 Getränk. Das entspricht fast 13 Euro und ich bin fast vom Glauben abgefallen. Die Qualität der Zutaten war super und geschmeckt hat der Burger auch. Nur ich weiss nicht, ob das den Preis rechtfertigt. Immerhin weiß ich, dass die Lebensmittel in Dänemark aufgrund der erhöhten Mehrwertsteuer sowieso schon teurer sind als normal, aber dass es nun so teuer ist, war mir bisher nicht bewusst.
Anbei ein paar Bilder aus dem Tivoli Garden, denn gerade Abends ist er besonders schön, weil dann die ganzen Lichterketten und Lampions angemacht werden.
Der nächste Tag
Die Nacht im Hostel war soweit in Ordnung, zwar kamen und gingen die Leute, aber das bekam man wirklich kaum mit. Immerhin war ich vom Tag auch ziemlich erledigt. Morgens um 7 Uhr bin ich dann auch schon direkt zum Frühstück. Es war jetzt nichts besonderes, aber man konnte sich für den Tag stärken. Es gab Kaffee, Saft, Brötchen, Toastbrot, das berühmte dänische Topping Schokoladentäfelchen die man sich aufs warme Toastbrot macht, hmm lecker. Besser als jede Schokocreme. Wurst, Käse und auch Marmelade war vorhanden. Ich habe soweit nichts vermisst. Gegen 8 Uhr habe ich mir mein Lunchpaket an der Rezeption abgeholt. Die Papiertüte war gefüllt mit einem Sandwich, Schokolade, Obst und etwas zu trinken, also damit kann man schon ein wenig über die Runden kommen. Das Wetter war diesmal nicht so toll, es war verhangen, und es regnete ein wenig. Aber man ist ja nicht aus Zuckerwatte und so versuchte ich mich jetzt zur nächsten Bushaltestelle durch zuschlagen. Die Bushaltestelle war schnell gefunden, allerdings war einfach nicht rauszufinden, welcher Bus an meiner Haltestelle hielt zu der ich hinwollte. Bzw. die Busnummer hatte ich, aber in welche Richtung sollte das Ganze gehen? Nach einigem hin und her gesuche, habe ich dann doch irgendwie die richtige Buslinie erwischt, die von einer ganz anderen Stelle losgefahren ist, als ich erst vermutet hatte. An der Bootsanlegestelle angekommen, einfach die Copenhagen Card vorgezeigt und mein Ticket für eine einstündige Bootstour erhalten. Leider nieselte es die ganze Zeit, aber das sollte mich nicht davon abhalten die Schönheiten Kopenhagens von der Wasserseite aus zu betrachten. Da die Brücken in Kopenhagen sehr niedrig sind, wurden wir jedesmal darauf hingewiesen, bitte doch sitzen zubleiben, damit man sich nicht den Kopf stößt. Die Tour ging durch verschiedene Kanäle, vorbei an Christiania einem Freistadt in der Stadt Kopenhagen. Eine alternative Wohnsiedlung die seit 1971 existiert. Mittlerweile ist der Freistadt von den Behörden als autonome Gemeinde geduldet. Die Bewohner zahlen mittlerweile ebenso Wasser, Strom und Müllabfuhr, haben ansonsten aber ihre eigenen Regeln. Auch an der kleinen Meerjungfrau ging es vorbei, allerdings konnte ich sie nur von hinten sehen. Aber das macht nichts, denn ein schöner Rücken kann auch entzücken und einen netten Hintern hatte sie auch 🙂
Den Blå Planet
Nach der einstündigen Bootstour, ging es zur Bushaltestelle, denn als nächstes stand der Den Blå Planet an. Das ist Nordeuropas grösstes Aquarium und ich war sehr gespannt. Das Aquarium liegt etwas ausserhalb von Kopenhagen und befindet sich in der Nähe zum Flughafen. Auch hier klappte der Eintritt mit der Copenhagen Card einwandfrei. Das Aquarium ist in verschiedene Bereiche unterteilt, aber alles ist gut ausgeschildert. Im Prinzip ist ein Rundgang, jeder einzelne Bereich führt wieder zum Eingang in dem man zum nächsten Bereich kommt. Die überragende Vielzahl an Fischen ist meines Erachtens bisher einmalig. Ich habe sogar Dorie und Nemo gefunden, wobei Nemo wirklich sehr scheu war und sich immer in seiner Anemone versteckt hat. Es gab so das Angebot eines kleinen “Streichelzoo’s”. Man konnte in Wasserbecken greifen, mal einen Seestern in die Hand nehmen, natürlich vorsichtig und unter Wasser, aber es war schon ein eigenartiges Gefühl. Auch Krabben oder eine Flunder konnte man so hautnah fühlen. Mit dabei war natürlich immer eine Aufsicht, so dass man sich nicht nur die Tiere fühlen könnte, sondern man auch einiges erklärt bekam. Ein anderes Highlight waren die “Knabberfische” hier gab es verschiedene Becken in denen man seine Hände stecken konnte. Es dauert nicht lange und man fühlt schnell ein kleines knabbern was sich eher wie ein Kitzeln anfühlt. Die Haut fühlt sich danach sehr weich an kann ich nur sagen 🙂
Im Aquarium kann man wirklich Stunden zubringen und ich bin mir sicher, ich habe gewiss nicht alles gesehen oder wenn nur sehr flüchtig.
Beim Ausgang des Aquariums stellte ich fest, dass es sogar einen Shuttlebus vom Hauptbahnhof bis zum Aquarium gibt. Nun das wäre vielleicht auch für die Hinfahrt gut gewesen, aber so konnte ich ihn kostenfrei für die Rückfahrt benutzen. Der Shuttlebus, hält nur am Flughafen, am Hauptbahnhof und am Aquarium. So war die Rückfahrt natürlich schneller beendet, als die Hinfahrt. Nun stand ich wieder bei einer von den vielen Bushaltestellen um den Hauptbahnhof herum und überlegte wo ich denn nun hin muss. Als nächstes stand nämlich das Experimentarium auf dem Plan. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir das es Zeit wurde, denn im Mai schliessen die verschiedenen Attraktionen spätestens um 17 Uhr. Nur der Zoo hat etwas länger auf. So ab Juni/Juli rum haben die meisten Attraktionen dann länger geöffnet oder machen zu diesem Zeitpunkt erst auf.
Im Endeffekt kann ich nur sagen, nach einer schier endlos langen Sucherei des richtigen Busses und einer langen Fahrt kam ich auch am Experimentarium an. Allerdings hatte ich hier nur noch 15 Minuten. Aber die reichten aus um sich zumindest von der ersten Etage einen Eindruck zu verschaffen. Verschiedene Stationen waren aufgebaut, an jeder konnte man austesten wie der Körper funktioniert. Zum Beispiel legte man die Hände auf die Sensoren und konnte in einer Säule sehen, wie gefärbtes Wasser im Schlag des Pulses hochspritzte. Man konnte seine Kraft messen oder seine Reaktionsfähigkeit. Leider gingen die 15 Minuten natürlich viel zu schnell vorbei, aber es hat einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen.
Die letzte Nacht und der Morgen danach
Nach einem leckeren Abendessen bei Vaipano mit Blick auf den Tivoli Garden ging es wieder ins Hostel zurück. Kurz nach 20 Uhr lag ich auch schon im Bett. Nach über 12 Stunden auf den Beinen, fühlt man sich doch etwas platt und ich war froh endlich aus den Schuhen raus zu sein.
Schnell war ich auch eingeschlafen und war dementsprechend auch wieder früh wach. Also in Ruhe frisch gemacht, Tasche gepackt, Frühstücken gegangen und dann ausgecheckt. Gegen 19 Uhr war ich dann auch schon wieder zu Hause und ich muss sagen, es war eine kurze aber wunderschöne Reise.
Für mich festgehalten kann ich nur sagen, dass ich Kopenhagen definitiv nochmal einen Besuch abstatten werde, denn es gibt noch soviel zu sehen. Die nächste Reise wird aber definitiv länger dauern, damit man nicht unter Druck gerät, alles an einem Tag erledigen zu wollen. Achja, ich wollte euch ja noch verraten, was ich durch die copenhagen card gespart habe, auch wenn ich an einem Tag nicht viel geschafft habe, so habe ich immerhin 55 Euro einsparen können.
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